Steinecker und Schweizer Start-up unterstützen sich im New-Food-Geschäft
01.03.2024 Food/Feed Artikel

Steinecker und Schweizer Start-up unterstützen sich im New-Food-Geschäft

Das Schweizer Start-up Food Brewer und die Krones-Tochter Steinecker kooperieren bei der Entwicklung von Bioreaktoren für den New-Food-Sektor. Der Brauerei-Experte stellt seinen neu entwickelten Reaktor zur Verfügung; das Startup testet verschiedene Anwendungsfällte an seinem Standort Horgen und bietet Kundenversuche an.

Krones Bioreaktor Food Brewer auf einem Messestand Der Bioreaktor von Steinecker fasst 500 Liter. Zehn bis 20 Prozent Biomasse kann man darin erzeugen.

Brauer und Mälzer gehören zu den ersten Biotechnologen der Geschichte. Es war daher wohl nur eine Frage der Zeit, dass Krones und seine Brautechnik-Tochter Steinecker ihre Kompetenz für die fermentative Herstellung von Lebensmitteln entdecken. Dass sie dazu die Kompetenz eines New-Food-Start-ups einbinden, ist bei der Entwicklung einer neuen Produktkategorie sicherlich hilfreich.

Proteine aus dem Gärtank

Für die Entwicklung des Bioreaktors hat Steinecker Tanks „zweckentfremdet“, die als Gäreinheit für die Fermentation von Bier genutzt werden. Im Zentrum steht eine Rezirkulationseinheit, aseptische Ventiltechnik und eine Low-Shear-Aseptikpumpe. Der so ausgestattete Reaktor wird in einen temperierten Steriltank integriert. Beste Voraussetzungen für gesundes Wachstum von Zellen aller Art, insbesondere für die zellbasierte Herstellung von New-Food-Produkten.

Präzisisionsfermentation im Bioreaktor

Seinen neuen Bioreaktor hat Steinecker erstmals auf der BrauBeviale 2023 präsentiert. Er kann sowohl für die Präzisionsfermentation als auch für die Zellkultivierung genutzt werden. Durch Präzisionsfermentation kann man tierische oder pflanzliche Zellen „programmieren“. Sie stellen dann ein bestimmtes Protein oder auch Enzym, Fett, Vitamin etc. her. So fermentativ produzierte Proteine können zu Fleisch-, Ei- oder Milchalternativen weiterverarbeitet werden.

Startup Food Brewer bringt Bioprocessing-Kompetenz ein

Der Kooperationspartner Food Brewer verfügt über Expertise in der Bioverfahrenstechnik und wird verschiedene Anwendungsfälle testen. Am seinem Standort Horgen bietet das Start-up zudem Kundenversuche mit den Steinecker-Reaktoren an und leistet bei Bedarf Unterstützung bei der Skalierung und beim Bioprocessing. Food Brewer hat sich auf die biotechnologische Nahrungsmittelproduktion als Alternative zur konventionellen Landwirtschaft spezialisiert.

Autor

Ulla Reutner

Dr. Ulla Reutner

Chemikerin und freie Fachjournalistin