Siebtechnik rettet Allgaier Process Technology
04.03.2024 Machinery Artikel

Siebtechnik rettet Allgaier Process Technology

Die Geschäfte der Prozesstechnik-Töchter von Allgaier sind gesichert. Durch die Übernahme von Mogensen durch die Joest Group im November wurde der erste Teil vor der Insolvenz bewahrt. Seit Januar gehört nun der Rest, die Allgaier Process Technology, zu Siebtechnik unter dem Dach der STAFAG International. Die Übernahme gilt als Rettung in letzter Minute.

Fünf Herren stehen in einem Bürogebäude vor dem leuchtenden Schriftzug ALLGAIER Mit Allgaier Process Technology hat auch das zweite Processing-Unternehmen der Allgaier-Gruppe die Insolvenz überstanden. Es gehört jetzt zu Siebtechnik. Bei der Vertragsunterzeichnung: Christian Steinhaus (Siebtechnik), Michael Weißflog (APT), Dr. Reinhard Scholz (Siebtechnik), Dr. Christian Watzelt (APT) und Harald M. Koch (STAFAG International) (von links nach rechts) (Quelle: Siebtechnik)

Seit dem 1.1.2024 gehört Allgaier Process Technology zu Siebtechnik. Als Tochtergesellschaft der insolventen Allgaier-Gruppe, Uhingen, die mit ihrem Hauptgeschäft als Autozulieferer in finanzielle Schieflage kam, hatte auch die Allgaier Process Technology Insolvenz anmelden müssen. Nun ist die weitere Existenz des Ausrüsters der Schüttgut verarbeitenden Industrie gesichert. Alle 160 Mitarbeiter werden übernommen. Erwerberin ist die Dachgesellschaft STAFAG International, zu der auch Siebtechnik gehört. Die Unternehmensgruppe besteht aus mehr als 50 Unternehmen. Der Fokus liegt auf der Herstellung von Zentrifugen, der Aufbereitung von mineralischen Schüttgütern und der Fest-Flüssig-Trennung.

Dr. Reinhard Scholz, Geschäftsführer von Siebtechnik, kommentiert die Übernahme: „Unsere Kunden setzen Trockner sehr häufig als abschließende Entfeuchtungstechnologie nach der Vorentwässerung durch Zentrifugen ein. Die vielfältigen Trocknerlösungen von Allgaier sowie die Feinstsiebung mit Taumelsiebmaschinen ergänzen unser Produktportfolio in idealer Weise.“ Allgaier Process Technology wird unter dem bisherigen Namen weitergeführt.

Bereits im November wurde bekannt, dass Mogensen, eine weitere Prozesstechnik-Tochter der Allgaier-Gruppe, von der Joest Group, Dülmen, übernommen wird. Mogensens Produktpalette umfasst Sieb-, Sortier- und Waschlösungen für Recycling, Futtermittel-, Chemie- und Pharmaproduktion.

Die Allgaier-Gruppe gehörte der Familie des ehemaligen Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt. Im Sommer 2022 wurden 90 Prozent der Geschäftsanteile an die chinesische Westron-Gruppe verkauft. Ob auch die Allgaier Automotive, die größte Gesellschaft der Gruppe, gerettet werden kann, ist noch unklar.

Autor

Ulla Reutner

Dr. Ulla Reutner

Chemikerin und freie Fachjournalistin