Fachprogramm 2023
Die Bedeutung der Pyknometrie bei der Charakterisierung von Arzneimitteltabletten und pharmazeutischen Bändern
Porosität, Partikel- und Porengröße sowie die Oberfläche können bei der Herstellung pharmazeutischer Produkte sowie bei der Formulierung von Wirk- oder Hilfsstoffen eine wichtige Rolle für erfolgreiche Ergebnisse spielen. Die Umhüllungsdichte kann zur Überprüfung der Tablettenkonsistenz verwendet werden und wird, wenn sie um die Skelettdichte korrigiert wird, üblicherweise zur Bestimmung der Gesamtporosität bei der Herstellung pharmazeutischen Schülpen verwendet. Porosität und Porenvolumen sowie die Größenverteilung beeinflussen, wie leicht ein Lösungsmittel in die feste Matrix von Tabletten eindringt, und geben somit Aufschluss über die Geschwindigkeit der Löslichkeit. Die gleichen Parameter sind auch bei der Entwicklung von Trägern für die kontrollierte Freisetzung von Arzneimitteln wichtig. Die Porengröße wird häufig zur Charakterisierung künstlicher keramischer Knochentransplantate verwendet, mit denen versucht wird, die natürliche Porosität des menschlichen Knochens nachzubilden. Neue Arzneimittelträger auf der Grundlage spezifischer MOFs haben sehr enge Poren (mit einer Größe von weniger als einigen nm) und eine sehr große Oberfläche. Bei diesen Materialien werden die spezifische Oberfläche und die Verteilung der Nanoporengröße (< 100 nm) durch Gasadsorptionstechniken (z. B. BET und NLDFT) untersucht. Das Gesamtporenvolumen und die Porosität lassen sich einfach und schnell durch Messung der Schütt- oder Hüllendichte eines Materials in Kombination mit der Skelettdichte berechnen. Die Hüllendichte kann mit zwei Techniken gemessen werden, nämlich der Quecksilberporosimetrie (Autopore V) oder der Quasi-Fluid-Pulververdrängungsmethode (gemessen mit dem GeoPyc, einem einzigartigen, auf dem Markt erhältlichen und von der Micromeritics Corporation entwickelten Gerät). Die Dichte des Skeletts wird durch Gasverdrängung gemessen, in der Regel mit Helium, obwohl mit dem Standardgerät AccuPyc auch andere Gase verwendet werden können. Porenvolumen, Partikel- und Porengröße, Schüttdichte und scheinbare Dichte werden durch Quecksilber-Intrusionsporosimetrie über den größten verfügbaren Porengrößenbereich von über 600 µ bis hinunter zu 3,6 nm gemessen. Für engere Poren unter 100 nm und für eine angemessene Bewertung der spezifischen Oberfläche kann die Gasadsorptionstechnik mit speziellen Geräten von Micromeritics (3Flex, Tristar oder Gemini) angewendet werden.
--- Datum: 28.09.2023 Uhrzeit: 12:30 - 13:00 Uhr Ort: Expertenforum II in Halle 4, Stand 4-325
Hauptsprecher
Luca Lucarelli
Micromeritics GmbH
Negin Bahrami
Micromeritics GmbH